Füllwörter sind der natürliche Feind eines jeden Autors. Sie schleichen sich in Texte ein, blähen Sätze auf und schwächen die Wirkung Ihrer Worte. In Romanen können Füllwörter besonders störend sein, da sie den Lesefluss hemmen und die Leser von der eigentlichen Geschichte ablenken. Doch wie vermeidet man diese sprachlichen Stolpersteine?
Füllwörter vermeiden – so geht's
1. Identifiziere häufige Füllwörter
Der erste Schritt, um Füllwörter zu vermeiden, besteht darin, sie zu erkennen. Zu den häufigsten Füllwörtern gehören u. a.:
- eigentlich
- wirklich
- sehr
- irgendwie
- ziemlich
- ein wenig
- gerade
- fast
- nur
- dann
Erstelle eine Liste dieser Wörter und gehe sie beim Schreiben und Überarbeiten deines Romans Schritt für Schritt durch.
2. Lies deinen Text laut vor
Das laute Vorlesen deines Textes eignet sich wunderbar, um unnötige Wörter zu entdecken. Oft fallen dir beim Hören schneller Passagen auf, die holprig oder überflüssig klingen. Streiche oder ersetze sie, um den Text flüssiger und prägnanter zu gestalten.
3. Nutze starke Verben und präzise Nomen
Starke Verben und präzise Nomen verleihen deinem Text Klarheit und Ausdrucksstärke, manchmal machen sie einen Text sogar spannender, wenn du die richtigen Verben und Nomen einsetzt. Anstatt „Er ging schnell“ kannst du „Er eilte“ oder „Er rannte“ verwenden. Solche Änderungen machen viele Füllwörter überflüssig und verstärken die Aussagekraft deines Romans.
4. Überarbeite und straffe Sätze
Während der Überarbeitung solltest du jeden Satz genau unter die Lupe nehmen. Frage dich, ob jedes Wort notwendig ist und zur Aussage beiträgt. Streiche Füllwörter, die den Satz oder sogar die ganze Szene oder einen Dialog nicht voranbringen. Ein Beispiel: Aus „Es war eine wirklich schöne und ziemlich warme Sommernacht“ könnte „Es war eine warme Sommernacht“ werden. Die Bedeutung bleibt erhalten, aber der Satz ist aussagekräftiger und besser lesbar.
5. Vermeide redundante Phrasen
Redundanzen sind eine weitere Form von Füllwörtern. Phrasen wie „die eigentliche Wahrheit“, „endgültig fertig“ oder „voll und ganz“ wiederholen sich unnötig. Solche Phrasen kannst du oft kürzen oder streichen, ohne dass die Aussagekraft verloren geht.
6. Lass dir Zeit beim Schreiben
Beim ersten Entwurf geht es primär darum, deine Ideen zu Papier zu bringen, ohne zu viel über jedes Wort nachzudenken. In der Überarbeitungsphase kannst du dann gezielt nach Füllwörtern suchen und diese streichen. Geduld und ein kritischer Blick sind dabei entscheidend. Mit der Zeit gewinnst du immer mehr an Erfahrung dazu.
7. Hole dir Feedback ein
Eine weitere hilfreiche Methode, um Füllwörter zu vermeiden, ist das Einholen von Feedback. Lasse Freunde, Kollegen oder einen professionellen Lektor deinen Roman lesen. Sie können dich auf Füllwörter hinweisen, die dir selbst entgangen sind.
8. Nutze digitale Hilfsmittel
Es gibt zahlreiche Schreibprogramme und Apps, die dir helfen können, Füllwörter herauszufinden. Software wie das LanguageTool oder der Duden Mentor markieren unnötige Wörter und geben Verbesserungsvorschläge.